Mountainbike-Tour 2017

Akkaaa 2017

Manche Geschichten benötigen etwas mehr Raum, um erzählt zu werden, jedoch sind sie es wert gehört zu werden.
Und ganz unten gibts auch noch Bilder

Autorinnen: Aurely und Kristina (10b)

Tag 1: Dienstag, den 24.10.2017

Heute ist der Tag gekommen, welchen ihr - die gigantisch große Fangemeinschaft - schon viel zu lang herbeigesehnt habt.
Die letzte heftige krasse Andreas G. (Redaktion vermeidet es, den ganzen Namen dieses Prominenten in voller Länge zu erwähnen, um Cyber-Attacken zu verhindern) Tour ist bereits über ein Jahr her und es wurde wirklich mal wieder dringend Zeit, euch Lesestoff zu erstellen.

Nun, fangen wir mal an... Die gesamte Expedition startete ganz konservativ an unserer Schule mit dem entzückenden Warten auf dem Schulhof. Die Redaktion möchte niemanden anschwärzen, jedoch ist es eventuell erwähnenswert, dass die gesamte Truppe einen reizenden Monsieur erwartete. Dieser sollte den Hänger mitbringen, um die supermodernen Drahtesel zu transportieren. Als der von einem deliziösen Fallobst Abstammende dann ankam, konnten alle ihr Notwendiges in die Höllenkarren einladen.

Fiehr Stünden spähtehr konnten wir dann endlich losfahren. Für Lynchen war das die perfekte Gelegenheit, bereits nach wenigen Minütchen ihr leckeres Hummusbrot auszupacken, wodurch die Passagiere im Fallobstauto samt der Luft dezent gereizt wurden.
Eine gewisse Zeit lang konnten die Insassen des Rennwagens der Verätzung der oberen Atemwegorgane standhalten, dann jedoch, als Lynchen ihrer Nebensitzerin eine kleine Kostprobe der Delikatesse anbot, platze dieser endgültig der Kragen. Lynchen versuchte noch vergeblich ihre aggressivitätsgeprägte eigentliche Freundin mit einem Hummusselfie zu beruhigen (Redaktion wird bei Bedarf die entstandenen Bilder publizieren).

Gegen Mittag wurde wie gewohnt der weltbeste Bäcker von einem Zwanziger von Trampeltieren gestürmt. Die Koffeinsüchtigen gönnte sich ein Käffchen mit einem Schuss Milch und einer Messerspitze Zucker. Aus purer Unfähigkeit hüpften ein paar Berliner durch die Gegend, was dazu führte, dass Herr Fallobst einen Lachflash bekam.
Trotz all dieser höchst amüsanten Aktionen war es bei der Ankunft jedoch dann wieder an der Zeit, das ganze Spektakel ernst zu nehmen, so wie es sich für ein bootcampveranlagtes Trainingslager gehört. Also wurde zwar (wie des Öfteren) eine Weile gebabbelt, doch dann ging es los.

Chef Brenzel hielt es wohl noch immer für entzückend, die Hochleistungsmannschaft wendend durch die Gegend drehen zu lassen, um anschließend auf einem Golfplatz zu landen und sich dann (für das Sahnehäubchen der Schoko-Bananen-Torte) über die Kandidaten aufzuregen, welche in den englischen Rasen fuhren.
Nach ein paar steilen Steigungen folgten sehr steile Steigungen, begleitet von äußerst steilen Steigungen. Nun, zu guter Letzt kam eine dezent steile Steigung, die sich jedoch als nicht weiter schwer überwindbar erwies. Und dann befand sich die Gruppe plötzlich im Schnee.
Ja, so schnell würde das keine andere Schulradgruppe nachmachen. Die Luschen würden es nicht einmal auf die Höhe eines dehydrierten, platten, zertrampelten Hängebauchschweins schaffen. Das muss erstmals geschafft werden, mit dem Drahtesel kurz ganz easy so hoch zu fahren, bis der Schnee kommt. Für die Teilnehmer war das heefftiggg. Was allerdings auch erstmals geschafft werden muss, ist, wenn man gerade im Schnee angekommen ist zu sagen, dass man wieder umdreht. Aber dazu gleich mehr.

Oben auf einer Berghütte angekommen, wurde es für Mr Fallobst, oder sagen wir für dessen Glubschi, nicht mehr ganz so glänzend. Mit Glanz, hat Schnee im Auge nämlich reichlich wenig zutun. Die Kandidaten der nächsten Fahrradweltmeisterschaften hielten es teilweise für äußerst gewandt mit präziser Treffsicherheit ihr Ziel zu verfehlen und (ihr eigentliches Ziel, versteht sich…) Mr Appel niederzuwalzen. Das Gelingen dieses Luftangriffes wurde offiziell bestätigt, als sich dieser nach vorne über gebeugt in Würgestellung an den Augappel faste. Nach einigen andächtigen schweigenden Momenten erwies sich die Zielscheibe aber als äußerst zäh, was zu jedermanns Erleichterung führte.
Ob diese Bombardierung oder der zunehmende Schnee ausschlaggebend waren, ist der Redaktion nicht ganz klar, jedoch beschlossen die Leiter der Truppe nach dem kleinen Päuschen denselben Weg zurück zu fahren.

Einige Bergchen wurden noch angesteuert und konnten problemlos von allen Teilnehmern überwunden werden.
Im Häuschen angekommen, wurde ein gustiöses, erlesenes Mahl serviert, was bei jedermann Daseinsfreude auslöste. Auch der Nachtisch wurde höchst aufmerksam zelebriert. Erstaunlich war nur, dass zwei Mathematiker sich in ein Eckchen setzten (etwa aus Angst, man würde ihnen ihre Nachspeise wegschnorren) und dort aßen. Einer der beiden aß seine Delikatesse mit einem Suppenlöffel, der andere aus eine japanischen Teetasse. Die Redaktion ist sich hier nicht ganz im Klaren, ob es sich bei dieser bizarren Angelegenheit um einen Insider handelt...

Gestärkt von der mundenden Speise nahmen im Anschluss ein paar Nerds Nachhilfe bei den Mathematik-Fachlehrern. Die Produktivität jedoch ist wohl eher fragwürdig, den verzweifelten, lustlosen, müden Blicken (der Lehrer) nach zu urteilen.
Trotz dieser kleinen Komplikationen konnte der Abend mit einer sozialen Spielerunde gerettet werde, sodass etwa ab elf Uhr die jährliche Party in den einzelnen Zimmerlocations dann stattfinden konnte.

Tag 2: Mittwoch, den 25.10.2017

Der Tag des üblichen Abkratzens...

Ja, was soll man da noch sagen? Ihr wisst es, der zweite Tag ist einfach nur krank. Wir haben den ganzen Tag Zeit um Kreise, dezent steile Berge und vor allem Umwege zu fahren. Das war auch dieses Mal nicht anders.

Aber fangen wir doch mal ganz diszipliniert und korrekt am Anfang des Tages an. Der beginnt meistens mit dem gemütlichen Aufwachen und dem anschließenden Warten auf das Klingeln des Weckers, bis man aufstehen darf. In Acker lief das etwas anders.
Nachdem alle die Nacht seeehrrr wenig Schlaf abbekommen hatten, gestatteten die Fünftklässler die Ehre, von einem angenehmen Geschrei in Verbindung von einem zaghaften Klopfen am Zimmertürchen geweckt zu werden. Dies löste bei gewissen Gabailler-Anhängern (Redaktion nennt aus Sicherheitsgründen keine genauen Namen) eine sonderbare innere Unstimmigkeit zwischen Müdigkeit und Spaßverständnis aus. Dadurch war es unvermeidlich, dass nur wenige Augenblicke später eine... naja... reizende Entgegnung von Zimmer drei ausging. Frau Brille, eine Zimmerbewohnerin, konnte ihr Gelerntes aus der Antiaggressionstherapie leider nur mit wenig Erfolg anwenden, was dazu führte, dass sie den Handtuchhalter ihres Zimmers aus der Wand riss und damit die plötzlich Flüchtenden drohend verfolgte (Redaktion haftet nicht für eventuelle Unstimmigkeiten bezüglich der Abfolge dieser Szene).
Der Vertreter des beliebtesten deutschen Fallobstes war jedoch schnell zu Ort und konnte die Schäden - zumindest die sachlichen - zügig und akkurat beheben.

Einem fantastischen Frühstück stand damit nichts mehr im Wege. Während sich nach der morgendlichen Kost alle einen deliziösen Wegproviant zubereiteten, wurde von Monsieur Brenzel ganz konservativ das alte Büchlein mit den weisen, lehrenden Geschichtchen aufgeschlagen. Und so kam es, dass wir die Geschichte der drei Siebe zu hören bekamen. Die Offenheit für eine superbe Interpretation ließ allerdings ein wenig zu wünschen übrig, den Blicken nach zu urteilen, welche die Redaktion beobachten konnte.

Vor dem endgültigen Losfahren wurde noch schnell ein wunderschöner Radkreis gebildet. Dieser wurde von Herr Brenzel mit einem „Leud, machet den Kreus au zua!” quittiert. Oder wie sich die Mathematiker unter uns womöglich ausgedrückt hätten: Wir haben bei dieser Darstellung noch nicht die Möglichkeit, mit der Formel U= 2 x Pi x r zu arbeiten, weil die dreihundertsechzig Grad ja noch nicht erreicht sind.

Wie dem auch sei, es ging also los. Hinauf den Berg, hinein ins Verließ.

Jetzt könnte man doch glatt meinen, bei einer Fahrradtour von mehreren Stunden gäbe es einen Haufen Schreibstoff.
Den gibt es nicht.
Denn das mit den Höhenmetern entstehende Motto lautete einfach nur: „Trebbla bis de umfliegsch”. Die Renngruppe absolvierte die zahlreichen Gebirgswölbungen selbstverständlich mit Bravur. Unterwegs ging einem Reifen zwar die Luft aus, das konnte jedoch schnell behoben werden. So stand einem galaktischen Besuch im Glaspalast nichts mehr im Wege. Diesmal gab es - anders als beim letzten Mal - zu jedermanns entzückendem Erstaunen ausreichend Schnitzelbrötchen (Redaktion entschuldigt sich im Namen aller pflanzenfressenden Veranlagten für die reizenden Tierchen, welche für den Genuss der Rennfahrer hinhalten mussten).

Nach der überaus kurzen Beinregeneration wurde der Entschluss gefasst, ein paar Teilnehmer des Fahrradwahns auf den Filsalbsee hochzujagen, da dies ja vorherigen Jahres auf Grund der leichten Nässe nicht ermöglicht werden konnte. Also schwangen sich Herr Brenzel, Herr Stoeber, Kahlschopf, Karla Kolumna und Lynchen (Redaktion präferiert es Pseudonyme zu nutzen, damit Täter von fahrlässigen Aktionen nicht weiterverfolgt werden können) auf ihre Fahrräder und düsten in lungenunfreundlicher Geschwindigkeit zum See.
Oben angekommen, konnte sich Kahlschopf nicht von der Idee abbringen lassen, ins sicherlich dezent zapfige Wasser zu springen. Jedoch wurde dieser in letzter Sekunde von Herr Brenzel ausgebremst, was dazu führte, dass Kahlschopfs Körper nicht noch zusätzlichen Strapazen ausgesetzt wurde.

Bei der Abfahrt zurück ins Dorf in Richtung Heimstrecke, welche der Rest der Gruppe bereits in Angriff genommen hatte, merkte Lynchen bereits ein wenig ihre Kräfte schwinden, fuhr jedoch äußerst bemüht und überzeugt weiter. Sie war von sicherer Überzeugung, ihre Kraft und vor allem ihr Wille würde sie auch den letzten Abschnitt zurück zum Haus noch bringen. Das gigantische Tempo der Kleingruppe verlangsamte sich erst ein wenig nach dem Aufschließen zum Rest der Gruppe. Es ging noch einige Straßen und Wege entlang, bis Mr Fallobstexperte das pumpende Grüppchen anhielt und die letzte Etappe, ein Bergchen, ankündigte.
Auch hier gaben sich alle sichtlich Mühe. Als Lynchen etwa dreiviertel des Berges geschafft hatte, hielt sie für eine kurze Pause an. Der Herr vom Obstbund zog an ihr vorbei und versuchte sie durch einen Scherz zur Weiterfahrt zu animieren. Dies hatte allerdings nicht den gewünschten Effekt. Statt dem Reifen, ging diesmal Lynchen - vor Lachen - die Luft aus.
Also rief Lynchen kurzatmig Monsieur Fruchtmus zurück, welcher natürlich sofort zur Stelle war und Lynchen half, wieder ganz normal die würzige Landluft einzuatmen (Redaktion ist sich auf Grund dieser besonderen Würze der Luft nicht ganz im Klaren, ob der Rennfahrerin deshalb oder eben wirklich aus Erschöpfung die Luft ausging…). So ergab es sich jedenfalls, dass die beiden ihre Rennräder eine Weile schoben und dann das letzte Stück meisterten.
Bei der Ankunft wurden Freudentränen vergossen, welche in Kombination mit erleichtertem Lachen und Gekreische eine wohl eher fragwürdige Mischung ergaben, doch das spielte nun keine Rolle mehr.

Die Teilnehmer des Trainingslagers zogen sich akzeptable, dreckfreie Soiree Kleider über und reunierten sich anschließend im Speisesaal um zu dinieren.
Als Entre gab es eine äußerst mundende Nudelsuppe, gefolgt von einem delikaten Salat. Als kulinarisch opulent erwies sich wie üblich der Hauptgang: verlockende Schnitzel mit geschmackvoller Soße und lukullischen Nudelbeilagen. Der Nachtisch rundete das Festtagsmahl mit Stil ab. Es wurden zwei hochwertige Schokoladeneiskugeln mit einem länglichen Keks serviert. Mr Fallobst musste das reizende Ambiente allerdings mit einer komischen, erschreckenden Anmerkung bezüglich der Form des Nachtischs zerstören. Die Redaktion hat sich entschieden, dass dieses Denken von Mr Fallobst auf seinen täglichen beruflichen Einfluss zurückzuführen ist.
Nach dem vorzüglichen Abendessen brach die Gruppe zum Schwimmen im Wonnermar auf. Dort wurden ganz traditionell noch ein paar Leute getunkt. Ansonsten lief alles recht ereignislos ab.

Für die Spielsüchtigen war der Abend nach der Rückkehr im Haus allerdings noch nicht gelaufen. Der Abend schien sogar erst zu beginnen. Eine pädagogisch verantwortungsvolle Person unter den Spielern erwies sich im Laufe des Spiels als Spacko (Redaktion vermeidet es, die Situation detaillierter zu schildern, um naive minderjährige Leser zu schützen). Von Lynchen wurde der Peeeedagoooge anschließend als Herr Störer bezeichnet (Redaktion wird diesen Namen als Pseudonym nutzen).
An diesem Abend wurde nach den derartigen Unverschämtheiten kein Frühstücksdienst mehr ausgesucht.

Tag 3: Donnerstag, den 26.10.2017

Bekanntlich ist es so, dass am dritten Tag alle nicht mehr so ganz frisch aussehen. Dreitagebart, zerrissene Kleider, verwischtes Make-up, schwarze Augenringe, Sekundenschlaf am Frühstück. All diese Dinge waren bereits bekannt. Doch einer der Teilnehmer der Hochleistungssportgruppe wollte die Kirche nicht im Dorf lassen und klebte sich einen Kaugummi über Nacht (damit dieser Zeit hatte schön festzukleben) ins Haar. Stylisch war das am nächsten Morgen zwar nicht unbedingt, wie die Redaktion in einem Interview erfuhr, jedoch begründeten einige Zeugen dieses Vorkommens die Tat mit der Aussage, heutzutage müsse man nur kreativ sein, um Teil von High Fashion zu werden. Die Redaktion weigert sich diesbezüglich Äußerungen von sich zu geben...

Der Morgen konnte trotzdem relativ normal fortgeführt werden, mit einem leckeren Frühstück. Im Anschluss wurden die Zimmer geräumt und jeglicher entstandener Müll (Redaktion hat sich letztendlich entschieden, keine mediale Dokumentation dieser Zustände durchzuführen) entsorgt.
Herr Fallobst machte es einige Zeit später den Spezialisten des Abends zuvor gleich und verpasste die Ausfahrt zum Wonnemar. So manch ein Jugendlicher des Jahres 2017 würde an dieser Stelle wohl nur Eines sagen können: Karma.
Es war schon beinahe grotesk zu beobachten, wie sich der äußerst selbstbewusste Fahrer gestern noch einen Ast gelacht und beinahe etwas besserwisserisch gewirkt hatte und nun peinlich berührt schweigend (vergebens) nach einer Umkehrmöglichkeiten suchte. Doch diese unangenehme Stille wurde schnell gebrochen, als die hinterste Reihe des Fallobsttaxis in schallendem Gelächter ausbrach.
Der Spacko, Herr Störer, war ganz spacko-like, einfach nur seinem Mentoren hinterher gefahren. Ob dies jetzt nun einfach nur mit reiner Dusseligkeit oder mit freundlich diskretem Verhalten (heutzutage auch Arschkriechen genannt) zu tun hatte, ist der Redaktion nicht ganz klar.

Die Truppe erreichte trotz allem dank der Höllenkarren kurze Zeit später das Wonnemar, der heutige Ausgangspunkt für die Tour. Und diese Tour heute war wirklich eine bombastische Tour. Denn es ging - nach einem kleinen Berg - einen fantastischen Trail hinunter. Die Truppe durfte für den Spaß ein paar steile Bergkurven hinaufdüsen. Herr Störers unterdrückten zensiernötigen Aggressionen wurden deutlich in seiner Visage sichtbar, als er von einem supermodernen extravaganten Der-letzte-Schrei-E-Bike eingeholt wurde.
Monsieur Tour-de-France wollte das biensûr nicht auf sich sitzen (oder auf sich fahren) lassen und bretterte für ein paar Sekunden neben dem faulen Sack her. Allerdings wurde das mit einem Akku - Herz genannt - eines Menschen reeeelaaativ schnell schwierig, wodurch leider der Ambiente-Sabotierende gewann. Die Rennradtruppe nahm sich aber insgeheim vor, dem alten Schummler später noch ein Loch in den Reifen zu stechen. Die Epidemie erwies sich aber noch nicht als vorüber. Ein paar abkratzende Ächzer später, fuhr erneut einer der Elektroradfahrer an einem Teil der Gruppe vorbei. Dieser kommentierte zu jeglichem Überfluss beim Überholen das Fahren der Gruppe mit einem „Ha Leude, fahret schneller, wenn er heud no akomma wellet!” Dies brachte sogar Cristal Green - das humane Erscheinungsbild des Weltfriedens - zur Weißglut.
Trotz dieser Schikanen kamen alle Kandidaten (relativ) erfreut an der Bergspitze an. Doch für gewisse Fremdwortexperten war das wohl noch nicht die Spitze vom Berg. Einer der Abkratzenden (Redaktion darf aus rechtlichen Gründen keine Namen nennen) hielt es für besonders exzellent, während der Pause anzudeuten: „Nun, ich finde dieser Berg war jetzt süffisant...”. Mit dieser spießig formulierten Aussage machte sich der Redner nicht gerade best Friends.
Wäre den Anwesenden die kostbaren Tomaten nicht so wichtig gewesen, hätten diese unter Umständen als Geschossmaterial gedient. In einem direkten Interview mit der Redaktion kommentierte ein Anwesender: „Ich fand diese Aussage äußerst reizend... allerdings ist das Waschmittel auch, also von dem her...”.
Fakt ist (in diesem Punkt ist sich das Redaktionsteam einig), dass die deutsche Sprache und das Abkratzen auf Grund eines Berges ab tausend Höhenmetern nicht mehr kompatibel sind.

Aber naja, danach ging es jedenfalls wie erwähnt den gigantischen Trail hinunter.
Während Mr Fallobst am liebsten mit seinem Rad die kleinen Wegchen hinunter geschossen wäre, wurde dieser zeitgleich von seinem pflichtbewussten Kollegen hin und wieder ausgebremst.
Zurück beim Rest der Zivilisation beschloss die Gruppe erstmals ordentlich Aufmerksamkeit zu erregen, indem sie mit den fantastischen Mountainbikes direkt vor einem dörflichen Eiskaffee parkte. Die essenden und trinkenden Gäste dieses Kaffees klatschten bei deren Ankunft entzückt und fragten schon sehnlich nach Autogrammen. Doch die Rennfahrer wollten sich zuerst ein delikates Eis gönnen, was von ihren Fans natürlich höflich respektiert wurde. Ein ganz bestimmter Fan schien allerdings nicht warten zu können. So kam es, dass Lynchen und Frau Brille auf dem Weg zu einem Sitzplatz von einer Person hinter ihnen angesprochen wurden.
Dies führte dazu, dass Lynchen ihre Hammelbeine nicht mehr unter Kontrolle bekam und (wie so oft…) gegen das aufgestellte Schild des Kaffees knallte. Die beiden Rennstars wurden auf Grund ihrer Identität ohnehin schon beäugt, jedoch wurde es durch das laute Scheppern des Blechschildes nicht zwangsweise besser. Dezent gereizt versuchten die beiden also vor dem aufdringlichen Fan zu fliehen, doch dieser ließ sich nicht so leicht abwimmeln. Nach einem langen Selbstgespräch gab dieser allerdings auch auf und marschierte zurück an seinen Platz.

Nach dem erfrischenden Päuschen bekamen Lynchen und Frau Gabailler noch den Auftrag, ein Kärtchen für den Gestürzten (siehe Bericht Montag) zu schreiben. Die beiden setzten sich also an einen Tisch und begannen ihrer lyrischen Kreativität freien Lauf zu lassen. Diese Aura wurde allerdings ziemlich schnell wieder von dem aufdringlichen Fan zerstört. Dieser kam nämlich erneut auf die beiden zugelaufen, was Lynchen innerlich (und auch äußerlich) aufstöhnen ließ.
Der Fan ohne Namen berührte nun Lynchens Bein und erklärte ihr, wie intelligent sie doch sei, da sie mit der linken Hand schreibe. Lynchen ließ das kalt. So leicht konnte man sie nicht verführen und schon gar nicht mit den Flossen ihres Gegenübers auf ihren Beinen in Verbindung mit einer billigen Anmache. Also machte Lynchen ihm per Blinkkontakt klar, dass der Lauch auf der Stelle seine dreckigen Finger von ihrem wertvollen, durchtrainierten Bein nehmen solle.
Doch der Betouchende schnallte dies natürlich nicht. Jedenfalls ließ er sich auch nicht von seinem vorher angefangenen Selbstgespräch abbringen. Er stellte den beiden Mädchen nämlich nun die Eine-Millionen-Euro-Frage: „Mädels, kenndar den Undershit zwischen euner Realschule und euner Werkrealschule? Ihr wissets bestimmt net, ihr seid ja aufm Gymnasium oder? Haja, i moin ja nur, weil du ja mit links schreibsch und des isch ja intelligent. Und dann seid ihr doch bestimmt aufm Gymnasium...”
Kommentarlos ließen die beiden den eingefleischten Redner weiterbabbeln. Das nette Gespräch zog sich allerdings in die Länge, was dem Chef Brenzel gewaltig auf die Allgäuer Milchkühe ging. Der Chef wollte nämlich dringend weiterfahren. Seine Wut ließ er sich aber nicht anmerken, als er sich zu den dreien gesellte und sehr demokratisch (also verzweifelt) versuchte, klar zu machen, dass wir weiter fahren würden.
Doch wie es kommen musste, checkte der heftige Fan auch das nicht. Herr Streuobst hätte diesen Supporter nur mit einem Adjektiv (Redaktion ist stolz verkünden zu können, dass sie die deutschen Fachbegriffe der Grammatik beherrscht, was ja nun wirklich nicht jeder... Fan(...) von sich behaupten kann) beschrieben: kluk.
Nun, wie dem auch sei, auch der Chef bekam die fantastische Eine-Millionen-Euro-Frage gestellt. Der Fan hörte nicht auf zu spamen, bis der gesamte Rest der Truppe (bereits auf den Fahrrädern sitzend) nach dem Chef rief, sodass der Fan gezwungen war, den Chef gehen zu lassen.

Zurück beim Wonnemar, brodelten alle Rennfahrer regelrecht vor nicht genutzter Energie. Die kläglichen Bitten, noch ein paar zusätzliche Höhenmeter fahren zu dürfen, konnten leider nicht erhört werden, da die Zeit zum Aufbruch nach Hause drängte. Dies war nicht unbedingt zu jedermanns Entzücken.
Die Laune hellte sich jedoch (jedenfalls im Obsttaxi) sehr schnell wieder auf, als verkündet wurde, dass eine kleine Expedition zu Mr McDonalds angebracht wäre.
Frau Gabailler und Lynchen bekamen den Auftrag schnell einen Sprint hinzulegen, da Parken mit einem Anhänger am Straßenrand sich bekanntlich meistens nicht als besonders... nun ja... angenehm erweist.

Den Rest der Rückfahrt nutzte die Redaktion für ein professionelles Meeting, damit die Einzelheiten der vergangenen Tage besprochen werden konnten.
Bei der Ankunft an der heftigsten Schule auf Erden bekam Frau Gabailler eine Mitfahrgelegenheit bei Lynchen angeboten.
Frau Gabailler weigerte sich aber mit jeglichen Gliedmaßen und präferierte es, eine Lehrkraft einzuspannen, um nach Hause zu kommen. Lynchen konnte dazu nichts mehr sagen, sondern schüttelte nur noch betroffen den Kopf. In einem anschließenden Interview mit der Redaktion kommentierte Lynchen den Vorfall mit folgenden Worten: „Also mir ist bewusst dass der Sozialradius von Frau Gabailler nicht gerade ein Bierdeckel ist, aber dass sie so weit gehen würde, um neue Connections zu schaffen, hätte ich jetzt nun wirklich nicht erwartet...”
Mit vielen wirren Gesprächen ging dieser Abend zu Ende und so auch die diesjährige Ausfahrt. Jegliche Teilnehmer fuhren nach Hause, um ihre Muskeln und Gelenke erquicken lassen zu können.
Ein passendes Adjektiv wurde auch dieses Jahr wieder von der Redaktion zum Reunieren der drei Tage genutzt: Fresh!

Die Redaktion möchte nach dem Schreiben der drei Berichte noch kurz höflichst ein paar Dinge anmerken.
Eventuell ist es ein paar aufmerksamen Fans beim Lesen bereits aufgefallen: Frau Gabailler konnte dieses Jahr (nach einem laaangen Besuch in einer Entzugsklinik) ihrer Sucht zu einem gewissen gewöhnungsbedürftigen Sänger und dessen Musik widerstehen, was für den Rest der von letztem Jahr Traumatisierten äußerst angenehm und vor allem für deren Lauschlappen schonend war.
Eine andere, relativ wichtige erwähnenswerte Sache ist, jeglichen genannten Personen zu verdeutlichen, dass die Redaktion die Betroffenen in keinem Fall verurteilen, beleidigen, angreifen oder schlechtmachen möchte, sondern lediglich das Ziel hat, eine objektive Erzählung schildern zu können.
Die beiden Schreiberinnen dieser Berichte bedanken sich im Namen der gesamten Redaktion für die Ehre, diese Berichte verfasst haben zu dürfen.

Bilder der Mountainbike-Tour 2017